Die neuen Gesichter Deutschlands: Ahmad Mansour
24. Jul 2015 – 19:00 Uhr
, Ratstrinkstube im Neuen Rathaus, Marienplatz 8
(EIngang beim Rathauspförtner)
Die neuen Gesichter Deutschlands
Die Wege, wie Menschen nach Deutschland gekommen sind, sind unterschiedlich: Sie sind hier geboren, sie sind als Arbeitskräfte und Unternehmerinnen hierhergekommen, sie haben Schutz vor Verfolgung oder Krieg gesucht. Fakt ist: unsere Gesellschaft ist seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts vielfältiger geworden. Und sie profitiert davon. Ungewöhnliche Biografien haben ungewöhnliche Menschen hervorgebracht: Schriftsteller, Künstlerinnen, Intellektuelle, Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens, die unser Land an vielen Stellen mit gestalten. Unsere Gesellschaft hat ihnen viel zu verdanken. Die Rede Navid Kermanis im Deutschen Bundestag zum 65. Jahrestag des Grundgesetzes war ein Symbol dafür.
In dieser Reihe stellen wir Ihnen Gäste vor, die für diese Entwicklung stehen. Wir kommen mit ihnen ins Gespräch über ihren Lebensweg und ihr Werk oder das Engagement, das daraus erwachsen ist.
Während seiner Schulzeit kam Ahmad Mansour in Kontakt mit einem
fundamentalistischen Imam, wodurch er beinahe zu einem Islamisten wurde. Sein Psychologiestudium
(1996–1999) in Tel Aviv half ihm dabei, sich vom Islamismus zu lösen. 2005 setzte
er sein Studium in Berlin fort. Heute arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter
im Zentrum für demokratische Kultur in Berlin und als beratender Programme
Director bei der European
Foundation for Democracy in Brüssel.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind Salafismus, Antisemitismus sowie psychosoziale Fragen
und Probleme bei Migranten muslimischer Herkunft. Er ist auch seit 2007 Gruppenleiter
des Berliner Antigewalt‐ Projekts HEROES (Projekte zur Gewaltprävention), die
sich aktiv gegen jede „Unterdrückung im Namen der Ehre“ wenden. Von 2012 bis 2014
war Mansour Teilnehmer an der Deutschen Islamkonferenz. Mansour ist verheiratet
und Vater einer Tochter, er lebt und arbeitet in Berlin. 2012 hat Rabbiner Daniel
Alter seinen Bambi für Ahmad Mansour und die HEROES umgewidmet. 2014 wurde Mansour
mit dem Moses‐Mendelsohn‐Preis des Landes Berlin ausgezeichnet.
Im Gespräch mit Mehmet Pekince, Geschäftsführer von IDIZEM.